Albstadt – Vergangenen Samstag setzten sich zum fünften Mal Albstädter und Albstädterinnen allen Alters für eine schnelle Infrastrukturverbesserung des Alltag Radnetzes ein. Schwerpunkt dieser Demo: Das sichere Erreichen Ebinger Schulen mit dem Fahrrad.

Zur erneuten Veranschaulichung der Problemlage führte die rund 7 Kilometer lange Route die Demonstrierenden vor allem durch die Stadtmitte. Begleitet und gesichert von der Polizei, startete die Gruppe um 10 Uhr morgens am Rathaus Ebingen in Richtung Schlossberg Realschule und Hohenbergschule – hier wurde das erste Mal Halt gemacht. Beide Schulen haben, was leider für fast alle Albstädter Schulen gilt, keine direkte und sichere Anbindungen an das Radverkehrsnetz.  Und nicht nur dort fehlt es an genügend und geeigneten Radstellplätzen für Schülerinnen und Schüler wie auch für die Lehrenden. Als Demonstrationsleiter und Vorsitzender der Albstädter Grünen forderte Markus Ringle diese Mängel schnell und vollständig zu beheben.

Die selben Mängel zeigten sich auch beim nächsten Stopp, auf dem Parkplatz unterhalb des Gymnasium Ebingen. Positiv vermerkten die Demonstrierenden jedoch die jüngst eröffnete Fahrradstraße in der „Talgangstr“, welche als erster kleiner, aber dennoch bedeutender Schritt für die radverkehrliche Erschließung des Talgangs zu sehen sei. Der Schulweg zum und zurück vom Gymnasium ist Dank dieser Fahrradstraße sicherer geworden.

In punkto Sicherheit hinkt die 2. Talgangachse, übergehend in die West-Tangente, noch mächtig hinterher. Dies wurde den Demo Teilnehmer*innen unter anderem beim Links Abbiegen von der Langwatte in die Hohenzollern Straße ebenso deutlich, wie bei der Querung der Karlsbrücke. Die Karlsbrücke hat, wie die 3 anderen Brücken, welche über die Bahngleise und über die B463 führen, keine durchgängigen Radverkehrseinrichtungen oder diese sind nur in eine Fahrtrichtung vorhanden.

Den dritten Stopp legte die Demonstranten und Demonstrantinnen vor der Walter Groz Schule ein. Dort rief Markus Ringle die, wenn auch erneut nicht vertretene Stadtverwaltung dazu auf, intensivst am Radwegenetz der Stadt Albstadt zu arbeiten um das schon lange beschlossene Radverkehrswegekonzept nun endlich praktisch umzusetzen. Hierzu gehöre, so Ringle, unter anderem auch die Verlängerung der mittigen Radspur zum Linksabbiegen vor der Hochschule und führte die Gruppe an eben jener Stelle vorbei zum Hochschulgebäude „Haux“. Von dort folgte die Demo dem Radschutzstreifen der Osttangente, welcher an der Fußgängerampel Höhe „Unter Vorstadt“ leider sehr gefährlich unterbrochen ist, zurück ans Rathaus zur Abschlusskundgebung. 

Markus Ringle unterstrich in der Abschlusskundgebung die große lokale Bedeutung des Fahrrads für die Mobilitätswende und für das 1,5° Klimaziel, beschrieb die aktuell viel zu gefährliche Situation auf den Fahrrad-Schulwegen und forderte die Verwaltung ein weiters Mal auf, die Radverkehrskonzeption 2015 nun mit hoher Priorität und Geschwindigkeit umzusetzen. Auch wenn das Projekt Rad Demo sich nun in eine Winterpause begebe, so Ringle, werde es im Frühjahr zurückkehren – sollte die Umsetzung des Radverkehrskonzeptes weiter auf sich warten lassen. Dies sei aber keineswegs eine Drohung, sondern ein Versprechen, so Markus Ringle.

(Bericht: Rike Ringle)