Die Reaktivierung der Talgangbahn zwischen Ebingen und Onstmettingen und der Ausbau und die Elektrifizierung der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb sind im Paket zu denken. Sie bedingen und begünstigen sich gegenseitig und sind Investitionen mit zentraler Bedeutung für Albstadt, den Zollernalbkreis und für die Metropolregion Stuttgart.
Investitionen in unsere Lebensqualität, in unseren Wirtschaftsstandort und in eine nachhaltige Zukunft.
Investitionen in die Pendlerinnen und Pendler, damit sie Stuttgart schneller und zuverlässiger erreichen. Investitionen in die händeringend gesuchten Fachkräfte, die nicht mehr zwischen einer Karriere in der Metropole und einem Leben im ländlichen Raum abwägen müssen – sondern beides vereinen können.
Investitionen in die Reaktivierung der Talgangbahn sind Investitionen für Albstadt, damit Mobilität nicht länger ein Hindernis ist, sondern zum Vorteil wird.
Die Talgangbahn wirkt in der Region und über sie hinaus. Sie wirkt aber vor allem nach Innen. Sie bringt Arbeit und Arbeitskraft zusammen, sie setzt höchste Maßstäbe in puncto Komfort, Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit und dies tut sie für Alle.
Sie bringt Menschen zusammen, verbindet zu jedem Anlass. Sie ist eine Infrastruktur, die Wachstum und Entwicklung ermöglicht, begünstigt, beschleunigt.
Sie leistet im Sektor Mobilität unseren wichtigsten Beitrag zur Erreichung der Klimaziele und weniger Autos auf den Straßen bedeuten weniger Staus, weniger Lärm und vor allem weniger Emissionen – ein Gewinn für Alle.
Tatsächlich? Ein Gewinn? Für Alle?
Spätestens seit der gemeinderätlichen Beschlussfassung 2022 und mindestens bis zur Unterzeichnung des Vertrages über “Planung, Bau und Betrieb der Talgangbahn” im Oktober des letzten Jahres muss dieser Glaube an den “Gewinn für Alle” vorgeherrscht haben, gleiches ist für die Verabschiedung der Haushalte 2023, 2024 und auch 2025 anzunehmen.
Alle Entscheidungen wurden nämlich mit großen Mehrheiten gefällt. Begründet im Wissen um die historischen Chancen einerseits und andererseits mit der Überzeugung, dass die Finanzierung dieser Investition gesichert werden kann und muss, um den “Gewinn für Alle” erzielen zu können.
Diese Absichten spiegeln sich im Übrigen auch deutlich in den unterzeichneten Vertragswerken, welche Kündigungen zwar vorsehen, aber nur wenige, sehr spezielle oder kostspielige Möglichkeiten zur Kündigung benennen.
Die heutige Tagesordnung hat ihr Ursache darin, dass “der Gewinn für Alle” den Fraktionen von CDU und WSA aus dem Blick geraten ist und so beantragten sie “…auch in Anbetracht der angespannten Haushaltslage“ “aktuelle und komplette Kostenaufstellungen” und diverse Detailinformationen.
Die Antworten auf die Fragen liegen vor, sind m.E. wenig überraschend, sie sind gehört/ gelesen/ kommentiert aber noch nicht reflektiert…..
Ich hoffe sehr, dass wir
– bald,
– zusammen mit den Fraktionen von CDU und WSA und damit
– mit großer Mehrheit den “Gewinn für Alle” wieder erkennen können
und den gestellten Weichen weiter folgen.
Die Reaktivierung der Talgangbahn ist eine Investition mit wissenschaftlich ermittelter Rendite: “Ein Gewinn für Alle”. Wir können also auf den Erfolg vertrauen oder mit der Wissenschaft hadern und es vermeintlich “besser wissen” … verbunden mit dem Risiko, dass wir zusehen müssen, wie Albstadt der Metropole Stuttgart entwächst, wie Albstadt abgehängt bleibt. Isoliert, statt verbunden. Stagnierend, statt blühend.
Lassen Sie uns die Chance Talgangbahn ergreifen! Lassen Sie uns für eine Stadt eintreten, die nicht zurückbleibt, sondern voranschreitet! Lassen Sie uns in Albstadt auf die Schiene, auf die Zukunft setzen!
Markus Ringle, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/ Die Grünen Albstadt