Aufräumen in Ebingen – gemeinsam mit dem NABU haben wir den Riedbach von allerlei Schmutz und Unrat befreit!

Die Helfer am Riedbach machten reiche Beute

Hier der Bericht, den ein inspirierter Mithelfer im Anschluss an diese Aktion verfasst hat. Wir hoffen, wir lesen diesen auch in der örtlichen Tagespresse!

Auf Initiative des Ortsverbandes der Grünen Albstadt und des NABU fand am Sa. 22.3. eine Bachputzete des Riedbaches im Gewerbegebiet Kientenstraße statt. Man/frau traf sich auf dem Parkplatz beim Supermarkt und befreite mit großer Motivation das Gewässer vom Konsumentenmüll. Unterstützend für den Funfact wirkte natürlich das Sauberkeits-Gen, welches jeder Bioschwäbin und jedem Bioschwaben seit Urzeiten zu eigen ist.
Dennoch seien einige gesellschaftskritische Aspekte angemerkt. Die Putzete wirkte auf die Saubermänner und -frauen durchaus zwiespältig. Man befindet sich persönlich im Spannungsfeld zwischen „Naturfreund“ und „Nützlicher Idiot“. Der nützliche Idiot unterstützt mit seinem Tun einen völlig entfesselten Konsumismus mit hemmungslosem Ressourcenverbrauch, aus dem wiederum Umweltverschmutzung und Klimaerwärmung resultieren. Er entlastet den Müllsünder von der Verantwortung für seinen Abfall, genau wie die Müllabfuhr. Die Schuldzuweisung auf Trinker oder Supermarkt-Personal, welche ihre Hinterlassenschaften einfach in den Riedbach werfen, greift da deutlich zu kurz. Denn es wurde Müll aus allen Bereichen des täglichen Lebens und aller „Verbraucher“-Gruppen gefunden. In Echtzeit konnte man dabei beobachten, wie sich in Verbindung mit Humus und Wasser Mikroplastik bildet. Letzteres ist die Pest der Neuzeit, welche für Menschen leider keine direkte Todesfolge zeitigt, dafür aber für alle anderen Organismen.
Der deutsche Geldadel hat zwischen den Kriegen behauptet: „Vornehm geht die Welt zugrunde!“  Der Durchschnittsschwabe auf dem überdimensionierten Supermarkt-Parkplatz behauptet heutzutage: „Hauptsach, mir langt’s no naus!“ Beide Sprüche dokumentieren nichts anderes als ein verantwortungsloses Konsumentenverhalten, welches freudig von Politik, Handel und der von ihm geknechteten Industrie befeuert wird.
Dabei braucht kein Mensch eine Piemont-Kirsche, die in 7 Lagen Verpackung gehüllt ist, hauptsächlich in Kunststoffe.
Die Kunststoffe sind überwiegend Produkte aus Erdöl, dem „schwarzen Gold“. Dieses „Gold“, auf asoziale Art und Weise Mutter Erde entrissen, ist seit Rockefeller einem dermaßen inflationären Werteverfall preisgegeben, dass die Schachtel für fünf geschmacksneutrale Riesenerdbeeren aus Spanien schon fast die Qualität von „Tupperware“ hat. Letztere hat immerhin dreißig Jahre Garantie, womit sie ökomäßig wahrscheinlich gar nicht so schlecht abschneidet. Leider ist die Tupper-Ware mittlerweile überflüssig, da der Verpackungsmüll sie als Vorratsbehälter ersetzt hat. Der dekadente Konsument sollte sich immer wieder klar machen, dass der Müll als Müll geplant, als Müll verkauft und als Müll „entsorgt“ und nicht „versorgt“ wird. Wir sind meilenweit weg von der Natur als Lebensraum und ökologisches Zuhause von Mensch und Tier. Plastikmüll versaut die Meere und erhitzt auf ungebührliche Weise die Atmosphäre, da er als „Ersatzbrennstoff“ zum Einsatz kommt. Statistisches Bundesamt: Über 95 Mio.Tonnen CO 2 verursacht die europäische Restmüllverbrennung jährlich. Die Versuche, eine Kreislaufwirtschaft mit „Dualem System“ oder „Dosenpfand“ einzuführen, sind nichts anderes als Kosmetik, welche ein „Weiter so!“ für Industrie, Handel und Konsumenten rechtfertigt. Da wundert niemand, dass der in dieser Hinsicht einzige vernünftige Laden in Albstadt, der Unverpacktladen, nach kurzer Zeit wieder geschlossen wurde. Warum also diese Bachputzete? Am Ende kam ein Entenpaar vorbei, munter schnatternd auf der Suche nach einem Nistplatz. Diesen von Müll befreit zu haben, war die stundenlange Arbeit wert.

Autor: Wolfgang Wiebe

Die Enten haben nun einen etwas saubereren Brutplatz.

Der Biber wird langsam wieder aktiv, bald beginnt die Brutzeit der Vögel, Büsche und Hecken treiben aus.

am 22.03. um 9:00 trafen wir uns auf dem Parkplatz der REWE in Ebingen zur Aufräumaktion. Der Riedbach kommt von der Wasserscheide her, und wird begleitet von sehr viel Abfall und Müll, einmal aus der Kientenstraße, vor allem aber von der Bundesstraße her. Die Ausbeute der Aktion ist im oberen Foto zu sehen, nicht mal 3 Stunden brauchten wir für diesen Haufen Abfall!

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